TOm Gerstenberger-Badura

* 27. März 1952 + 25. Mai 2023

Thomas (Tom) Gerstenberger-Badura, geboren am 27. März 1952, ist am 25. Mai 2023 in Zwolle in den Niederlanden verstorben.

 

Der CVJM Moers e.V. und der CVJM Kreisverband Moers e.V. verlieren damit einen Menschen, der wie keine andere Person über viele Jahrzehnte die Arbeit des CVJM, viel mehr aber noch die Menschen darin geprägt hat. Mit beispielloser Leidenschaft hat er sich für junge Menschen eingesetzt, sie in ihrer Entwicklung gefördert, ihnen Verantwortung zugetraut und sie in ihrem Leben begleitet. Tom hat unzählige Freizeiten, Gruppenstunden, Wochenendtörns und Workcamps für uns und mit uns organisiert und möglich gemacht. Wir sind zutiefst dankbar für dieses Wirken und das gemeinsam Erlebte.

 

Tom hat über Jahrzehnte im CVJM in verschiedenen Ämtern Verantwortung übernommen. Bis zuletzt als stellvertretender Vorsitzender des CVJM Moers e.V. und als leitender Kapitän der Ninive im Kuratorium Schiffe des CVJM Kreisverband Moers e.V. Bislang mehr als fünfzig Jahre Segelarbeit im CVJM wären ohne seinen Einsatz und seinen unbändigen Willen, dass es weiter gehen möge, nicht denkbar gewesen.

Mit einer bewegenden Trauerfreier, die von tiefer Trauer geprägt war bei der aber unter den vielen Anwesenden zugleich und vor allem auch die empfundene Dankbarkeit für gemeinsame Erlebnisse greifbar war, haben wir im CVJM mit Toms Familie und weiteren Freunden am 17. Juni 2023 von Tom Abschied genommen. 

 

(Auszug aus der Trauerrede des Vorsitzenden des CVJM Moers)

 

Wir haben Abschied genommen von einem Menschen, der für uns so vieles war und uns so viel bedeutet hat:

 

Tom war für uns Lehrer: Schullehrer, Segellehrer, Gitarrenlehrer. Lehrer im Skartchen, Shantysingen, im Knüppelspiel und für’s Speerspiel. Manche lernten von Tom Kasatschok tanzen, viele, dass es im Leben nicht vor allem darum geht, sich an Konventionen zu halten. Von ihm kennen wir das Turiner Grabtuch und die Chaos-Theorie und wissen, dass wir nicht einmal, nicht sieben Mal, sondern 7x70 Mal vergeben sollen. 

 

Tom war Gruppenleiter, Freizeitleiter, er hat Helferschulungen geprägt, uns Schwarzlichttheater beigebracht. Er war leitender Kapitän, Bootsbauer, konnte alles mit seinem Leatherman reparieren oder versuchte es jedenfalls. Und wenn das nicht halft, zeigte er uns, wie es mit Epoxy geht.

 

Er war für uns Vorbild, Mentor, Theologe, er war der „Onkel Tom“. Er war der, der diejenigen, die manche schon abgeschrieben hatten, nicht fallen gelassen hat.

 

Er war Vorstandskollege, er hat für uns und mit uns zusammen in Gremien für den CVJM und für die Segelarbeit, für die Jugendarbeit in Moers gestritten. Tom war Ideengeber, Mahner, er hatte einen unvergleichbaren, unbändigen Willen, dass die Segelarbeit und die Jugendarbeit weitergehen kann. Das hat er sich zur Lebensaufgabe gemacht.

 

Tom war immer da: Im Shalom-Keller, beim Schugo, im Winterlager. Er war der, der niemals Reste wegwerfen konnte. Tom hat uns erklärt, was nicht schlecht werden könne, weil es doch eine ökologische Wüste sei.

 

Das, was Tom vielleicht ganz besonders ausgezeichnet hat, lag vielleicht darin, dass er unserem Verein, unserer Arbeit, unserer Gemeinschaft Tiefe gegeben hat. Toms Scharfsinn, seine Belesenheit, sein theologisches Wissen und wohl auch und vor allem sein so tief verwurzelter, aber nie unhinterfragter Glaube an unseren Herrn. Dies hat seinem Wirken und gerade den Zeiten unserer Gemeinschaft mit ihm das gegeben, von dem wir spüren: Da war etwas anders. Das war nicht oberflächlich, das ist nicht austauschbar. Das ging, ja eben: tiefer. Und deshalb bleibt es auch. Dies wird, neben so vielem anderen, ganz besonders und ganz besonders schmerzlich fehlen. Tom baute nicht auf Sand, sondern auf Felsgestein – und legte so, vielleicht ohne dass wir es bemerkten, auch unserem Leben ein tragendes Fundament.

 

Ein Blick auf Toms Wirken im CVJM wäre nicht vollständig und wohl auch nicht ehrlich, ohne zu nennen, was sich mit dem Satz zusammenfassen lässt: „Es war nicht immer einfach.“ 

 

Tom war ein Mensch an dem und mit dem man sich reiben konnte. Und, einige haben sich auch daran aufgerieben, haben dem CVJM sogar zumindest äußerlich und zeitweise den Rücken gekehrt. Einige dieser Menschen haben mit dem CVJM in den Tagen nach Toms Tod Kontakt aufgenommen, viele waren bei der Trauerfeier anwesend. Dabei wurde klar: Was bleibt ist kein Groll, was bleibt ist dennoch und vor allem auch bei diesen Menschen: Dankbarkeit. Dankbarkeit für das, was uns Tom beigebracht hat, was wir von ihm lernen konnten und auch die Erinnerung an viele intensive, gemeinsame Erlebnisse. Es bewegt uns zutiefst zu spüren, dass hier ein Frieden finden – und hier ist vielleicht da etwas sperrige Wort passend – dass hier Heilung möglich ist. Dafür sind wird im CVJM sehr dankbar.

 

Der Vorstand des CVJM Moers, seine Mitglieder und Freunde sowie der Vorstand des CVJM Kreisverband Moers verneigen sich in größter Dankbarkeit vor dem Lebenswerk von Tom Gerstenberger-Badura. Danke, Tom, für all das, was wir mit Dir und durch Dich erleben durften und alle Erfahrungen, die Du uns ermöglicht hast. Danke, guter Vater im Himmel, dass Du uns Tom für einen Stück unseres Lebenswegs als Begleiter mitgegeben hast.


Möge es so sein, wie Tom es immer geglaubt hat und worauf er vertraut hat – dass er nun zu Hause ist, bei unserem Vater und Schöpfer im Himmel. Ihm und seiner Barmherzigkeit vertrauen wir Tom und seine Familie und auch unsere Trauer an.

 

Vorstand und Mitglieder des CVJM Moers e.V.

Vorstand des CVJM Kreisverband Moers e.V.

im Mai/Juni 2023

 

Die Beisetzung erfolgte im Kolumbarium an der Rheinkirche in Duisburg-Homberg. Ein Besuch dort ist zu den Öffnungszeiten des Kolumbariums möglich. https://www.kolumbarium-rheinkirche.de/